Freitag, 25. Mai 2018

Foto-Radtour nach Travemünde - Teil 1





Diese Tour ist aus dem Sommer 2017. Ich wollte das Olympus 8mm Fisheye und meine neue Glaskugel (zur Glaskugel - Landschaftsfotografie) auf dem Priwall / Travemünde testen. Also fuhr ich mit meiner Fotoassistentin Angelina morgens bei bestem Sonnenschein an die Ostsee. Neben der Fototechnik wollten wir den neuen Radweg in Nordwest-Mecklenburg (NWM)
von Selmsdorf nach Dassow ausprobieren. Selmsdorf selbst liegt nah an Lübeck (Ortsteil Schlutup). Der neue Radweg, der kurz vorher fertig gestellt wurde verläuft zwar direkt an der Landstraße ist aber landschaftlich sehr attraktiv. Da wir nicht viel Zeit hatten, haben wir auf der Strecke leider keine Fotos gemacht. In Dassow, direkt hinter der kleinen Brücke geht der Radweg dann links weiter zum Priwall. Die Strecke führt dann durch Pötenitz, einem kleinen Dorf kurz vor dem Priwall. Kurz vor dem Ziel bemerkte ich, dass mit meinem Hinterreifen etwas nicht stimmte. Genau: ein "gewaltiger" Einriß in meinem Reifen zeigte mir das nahende Ende der Tour an. Wir schafften es noch an den Strand direkt am Übergang vom Priwall / Lübeck-Travemünde zum Abschnitt NWM Richtung Boltenhagen. Natürlich kein Werkzeug, nicht einmal eine Luftpumpe dabei. Und nun? Samstag Mittag am Strand, weit und breit nur Sand und Wasser. Und eben ein Fahrrad ohne Luft. Nun bin ich glücklicherweise Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und Tourenleiter im ADFC Kreisverband Lübeck. Ja,ja ich weiß, da sollte ich doch Werkzeug dabei haben. Hatte ich aber nicht. Ich bin über den ADFC aber versichert. Kurzer Anruf bei der Pannenhilfe und ca. 45 Minuten später kam die Rettung in Form eines wunderbaren Werkstattwagens. Neue Bereifung, neue Luft und es ging weiter.
Mein Fahrrad aufgenommen mit dem Olympus 8mm 1:1,8 Fischeye Pro

Unsere Wartezeit verbrachten wir mit der Vorbereitung für die ersten Aufnahmen. Diese fanden bei Sonnenschein und ca. 30° am Strand statt. Wer bereits mit dieser Kugel gearbeitet hat, der kennt die Probleme damit.
1. Die Kugel wiegt ca. 1,5 kg. Die Kugel muss entweder auf dem Boden o.ä. liegen, oder sie muss gehalten werden. Also brauche ich eine Fotoassistentin.
2. Bei voller Strandsonne, bei ca. 30° bekommt der Begriff "Brennweite" eine völlig neue Bedeutung. Da immer wieder kleine Rauchfahnen von der Haut aufstiegen, landete die Kugel ständig im Sand.
3. Ich hatte immer nur sehr kurze Zeitphasen um manuell in der Kugel scharf zustellen. Der Autofokus funktioniert so nicht.
Das Maritim auf der gegenüber liegenden Seite in Travemünde in der Kugel.




Hier hätte ich einen Soft Grauverlaufsfilter (GND) einsetzten können, der hätte die Wolkenbildung noch intensiver betont. Einen stärkeren Hard GND  würde zwar die Wolken noch intensiver darstellen benötigt aber einen graden Horizont. Er würde die Glaskugel farblich beeinflussen.





Hier hat der Vordergrund eine anständige Schärfentiefe. Die Glaskugel ist schön freigestellt. Das Bookeh (gewollter unscharfer Hintergrund) ist ganz ordentlich. In  der Bildbearbeitung könnte ich Kugel und das Rad wieder auf die Reifen stellen. Bei der Glaskugelfotografie erscheint das Motiv in der Kugel auf dem Kopf.






Der Strandabschnitt wo wir uns gezwungener Maßen aufhielten, gehört zu Nordwest Mecklenburg. Früher markierte der Priwall die Grenze zur DDR. Heute gibt es zwei Möglichkeiten zu fahren. 1. Du nimmst die Strecke über den Priwall Richtung Travemünde. Hier kannst du der Landstraße folgen oder biegst kurz hinter der Landesgrenze nach rechts ab und fährst durch die Ferienhaussiedlung.  Wie auch immer, du landest zwangsläufig an der Priwallfähre. Mit ihr geht es über die Trave und legt nach kurzer Fahrt in Travemünde an (Überfahrt: 2.- + 1,20.- für das Rad). 2. Diese Strecke führt dich weiter in Richtung Boltenhagen. Zwei sehr interessante Radwege nutzen gemeinsam die Strecke, die teilweise aus Sand und Asphalt besteht. Zum einen ist es der Ostseeküstenradweg, zum anderen der Iron Curtain Trail (Radweg Eiserner Vorhang). Der Radweg führt direkt an der Ostsee entlang. Hier geht es an Wiesen entlang, oder durch den Wald. Immer wieder kommt es zu knackigen Anstiegen. Ebenso führen kurze Fußwege an den Strand oder an die "Steilküste" mit sehr interessanten Fotomotiven. Abstecher in das Landesinnere sind immer wieder zu empfehlen. Eine besondere Position ist hinter dem Ort Kalkhorst der "Hohen Schönberg". Direkt an der Landstraße  (ja- auf der muss kurz gefahren werden) liegt die Landkomune Bio Hof Hohen Schönberg. Die nahe Aussichtsplattform gibt einen 360° Rundblick.
Aber das ist eine andere Geschichte, die wir später einmal vorstellen werden. Zurück zum Priwall.
Durch einen veränderten Aufnahmewinkel geht der
Horizont stärker in die Biegung.


Zusammenfassend darf ich sagen, dass trotz des "Plattens" es ein wunderbarer Fotoaufenthalt auf dem Priwall war. Die ADFC Pannenhilfe hat SUPER funktioniert und uns ermöglicht weiter nach Travemünde zu fahren. Das Fotografieren mit dem Olympus Fisheye macht richtig Spaß. Die Frage ist nur, ob man ca. 900.- für ein Objektiv ausgeben möchte, was nicht ständig genutzt werden kann. Über die Qualität, Haptik und die Lichtstärke von 1:1,8 kann ich nur Positives sagen. Ein "Must have" ist es wohl eher nicht. Der "Spaßfaktor" ist sehr hoch. Jetzt geht es weiter nach Travemünde. Wir sehen uns wieder auf der Foto-Radtour nach Travemünde - Teil 2



Erneut das Maritim in einer anderen Handhaltung


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