Nachdem wir unser Shooting auf dem Priwall beendet hatten und der Platten behoben war, sollte es nun zur Fähre und auf ihr nach Travemünde gehen. Na ja, eigentlich mehr fahren. Einmal die Trave überquert legt die Fähre nah am Fischereihafen an. Wenn Du das Rad von der Fähre geschoben hast, geht es erstmal nach links zu einem Abstecher zu den Fischbrötchen.
Mehrere kleine "Restaurants" und "Bröttchenbuden" bieten Fisch in allen Lagen an. An mehreren Stellen kann der fangfrische Fisch direkt vom Kutter gekauft werden. Zu dieser Fischkutteratmosphäre kommt dann noch der Blick auf Segelboote und etwas weiter weg sind die Anlegestellen der großen Fähren z.B. nach Skandinavien zu sehen.
Die motorisierten Zweiräder im Travemünder Hafen bieten schöne Detailaufnahmen |
Da wir beschlossen hatten mit dem Schiff nach Lübeck zu fahren (dazu unser Bericht in Teil 3), verliessen wir den Fischereihafen recht schnell. Insgesamt hatte unser Beschluss zur Folge, dass die Fotos in Travemünde als eher "oberflächlich" zu beschreiben sind. Die Fotografie unter Zeitdruck drückt sich bei mir in der Qualität und auch in der Quantität der Fotos aus. Ich betone es gerne erneut: Fotografieren ist Entschleunigung.
Als erstes besuchten wir die Stadtkirche. Ganz in der Nähe steht ein unscheinbares kleines Haus, mitten in der Travemünder Altstadt. Dies ist allerdings von historischer Bedeutung. Zum einen für Paul Stoss und zum anderen für Herbert Frahm. Eine Messingtafel erinnert an Anfang April 1933, als der Fischer Paul Stoss den Lübecker Herbert Frahm in einer Nachtaktion auf seinem Kutter nach Dänemark brachte. Es war eine Flucht vor den Nazionalsozialisten. Und aus Herbert Frahm wurde Willy Brandt, dem späteren Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Dies ist eine eigene Geschichte und wird sicherlich von uns in einem späteren Blog einmal ausführlicher vorgestellt. An dieser Stelle empfehlen wir den Besuch des "Willy Brandt Haus" in der Königstraße in Lübeck.
Zurück zur St. Lorenz Kirche in der Vogteistraße. Erstmal erwähnt wurde die Kirche 1235. Sehenswert ist der Altar von 1723 (Hironymus Jacob Hassenburg).
Ein Radtour von Lübeck nach Travemünde ist immer auch ein Blick in die Geschichte. Es z.B. der Rückblick auf die frühen Jahre von Willy Brandt und seine Auseinandersetzung mit der SPD, Dr. Julius Leber und den Lübecker Nationalsozialisten. Zum anderen ist es die Geschichte von Tony Buddebrook, die hier ihre Sommerfrische verbringt und sich in Morton Schwarzkopf, dem Sohn des Travemünder Lotsen-kommandanten, ver-liebt. Wie der Leser der Buddenbrook weiß, wird nichts daraus. Kurz nach ihrer Rückkehr nach Lübeck heiratet sie, auf Druck ihres Vaters den Hamburger Kaufmann Bendix Grünlich. Aber das ist eine andere Geschichte.
Windskulptur an der Vorderreihe |
Meine "Fotoassistentin" bei der Eispause. |
Trotz des guten Wetters war relativ wenig los in Travemünde. Besonders in der Vorderreihe, die mit ihren Cafes, Eisdielen und Restaurants direkt am Wasser verläuft war das besonders zu sehen.
Auf der "Vorderreihe" |
Läuft man die Vorderreihe weiter in Richtung Maritim, kommt man automatisch an eine Abzweigung. Wir halten uns rechts und kommen auf die Hafenpromenade. gegenüber liegt der Priwall. Sehr gut zu erkennen durch den Großsegler "Passat" der dort auf Dauer seinen Liegeplatz gefunden hat.
Mit dem Fahrrad an der Mole. Weiter geht es in Travemünde nicht.
Hinter mir befindet sich das Leuchtfeuer und bildet den Übergang von der Ostsee in die Trave.
Blick von der Mole auf das Brodtener Ufer in der Ferne, welches sich wie eine Landzunge in die Ostsee zieht. Dort verläuft der Ostseeküstenradweg und bietet eine schöne Landschaft zwischen Meer, Wald und Feldern. Folgen wir dem Radweg erreichen wir Niendorf, Timmendorf und Scharbeutz als nächste Badeorte. Zwischen der Mole und dem Brodtener Ufer verläuft der Strand von Travemünde.
Der Nachbau der Hansekogge "Lisa von Lübeck" fährt ein. |
Das Leuchtfeuer habe ich hier bewußt ins Zentrum gesetzt und z.B. die 2/3 Regel nicht berücksichtigt. Dadurch umgehe ich das Phänomen der räumlichen Biegung durch das Fisheye. Im Foto unten ist zu erkennen, dass das Maritim gebeugt wird, da es sich am Bildrand befindet.
Die Strandpromenade von Travemünde |
Travemünde Strand |
Die Möwe blickt auf die Passat. |
An der Promenade sind immer wieder Segler zu beobachten, die gerade festmachen oder ablegen. Wir blicken auf den Übergang von der Trave in die Ostsee.
Unser Schiff wartet. Es ist "Boarding Time" auf der Hanse, die uns gleich nach Lübeck bringen wird. Hier endet unser Aufenthalt in Travemünde im Rahmen der Foto-Radtour Priwall - Travemünde. Wir gehen jetzt mit unseren Rädern an Bord. Wir sehen uns wieder im dritten Teil der Foto-Radtour nach Travemünde.
Angelina & Stefan sagen danke für Euer Interesse und wir sehen uns gleich an Bord.
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Hallo Stefan,
AntwortenLöschenschon ein kurzes Überfliegen des Eintrags zeigt die hohe Qualität, insbesondere der Fotos. Nach dem Länderspiel schau ich mir das in Ruhe an.
Schönes WE. Ingo